Kurzum, man muss die neue linke SA für die gewerbliche Fickerei sensibilisieren und ein paar Reichsdeutsche Vollpfosten im Kampf gegen die Prostitution einsetzen. Gelingt beides, kriegen wir auch mit neuen Regeln die Clubs zurück. Huren müssen dann zum Beispiel Huro/e**ninnen*x heißen und statt Vaginalverkehr gibt es dann nur noch genderneutralen Lochverkehr, wobei selbiger zukünfig das Verkehr heißen muss.
Das liest sich wie ein Text von Aluhut Danisch.
Ich kann in all den Diskussionen um das Verbieten, Erlauben und Erschweren von Prostitution keinen bösen Masterplan und keine Verschwörung erkennen.
Es sind einfach viele Menschen an den Entscheidungsfindungen beteiligt, und der starke Föderalismus in Deutschland hilft auch nicht gerade dabei, einen schnellen Konsens zu bilden. Prinzipiell hat jedes Bundesland seine eigene Verfassung und seine eigene Entscheidungshoheit. Kein Wunder, dass es bei einem so heiklen Thema wie der Prostitution in Zeiten einer Pandemie viele verschiedene Meinungen gibt. Jetzt melden sich noch lokale Stadtpolitiker zu Wort und reden gegen ihr Bundesland, so what?
Das ist doch eigentlich gut. Es zeigt, dass die Demokratie funktioniert. Alle Stimmen werden gehört. Sorgen müssten wir uns eher machen, wenn es zu jedem Thema nur noch eine einzige, von oben verordnete Meinung gäbe. Meinungsvielfalt ist gut. Auch wenn sie, wie im vorliegenden Fall, weh tut, weil man doch eigentlich nur wieder kostenpflichtig vögeln möchte.
Aus den vielen verschiedenen Stimmen wird sich schon noch ein Weg der Kompromisse bilden. Vielleicht ist Berlin zu früh dran, vielleicht NRW zu spät, vielleicht irren sich die Bayern, und vielleicht hätte man von vornherein auf Rheinland-Pfalz hören sollen. Wer weiß das schon vorher? Oder jetzt? Hinterher! Ja hinterher sind immer alle schlau.
Man stelle sich vor, in Berlin kommt es nun zu einem prostitutionsbedingten Mega-Spreader-Event. Oder in Bayern holt sich ein Familienvater Covid in einem hygienegeprüften und zertifizierten Vorzeigepuff. Dann steht NRW auf einmal sauber da und lässt sich feiern für seine Standhaftigkeit. Oder, genau so wahrscheinlich, es passiert nichts dergleichen, und die standhafte NRW-Landesregierung wird zu einer Bande von Vollpfosten erklärt.